1. Was ist eigentlich Psychotherapie?
In der Psychotherapie sucht eine Person, die meistens schon einen oder mehrere gescheiterte Selbstheilungsversuche hinter sich hat und sich aber selbst nicht wirklich zu helfen weiss, eine fachliche Unterstützung von einer Psychotherapeutin. Diese stellt sich mit ihrem Fachwissen der Patientin zur Verfügung. Üblicherweise haben Psychotherapeutinnen ein Vollstudium der Psychologie oder Medizin und eine sich anschliessende Zusatzausbildung in Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse, die sich i.a. über drei bis fünf Jahre berufsbegleitend erstreckt und auch Selbsterfahrung und die Arbeit an eigenen Problemen miteinschliesst. Im Mittelpunkt des psychotherapeutischen Geschehens steht die Patientin mit ihren Problemen, Fragen, Symptomen und Therapiezielen, nicht aber die Therapeutin mit ihren persönlichen Problemen. Diese einseitige Fokussierung auf die Patientin ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen alltäglicher und therapeutischer Beziehung. Das Ziel ist die Reduzierung der Probleme oder der Symptome der Patientin und eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Nicht immer kann ein vollständiges Nachlassen der Symptome erreicht werden, aber der Umgang mit einer evtl. Restsymptomatik kann verbessert werden, so dass die Lebensqualität dennoch gehoben werden kann. Zu Beginn der Therapie werden mit fachlicher Unterstützung sowohl die Ursachen der Probleme als auch die aktuellen Auslösebedingungen untersucht. Das Behandlungsziel und die psychotherapeutischen Methoden hängen zum einen von der Ausbildung (methodischen Ausrichtung) der Therapeutin und zum anderen von der individuellen Symptomatik, den Ausgangsbedingungen und der Lebenssituation der Patientin ab.