Psychologische Psychotherapeutin Anne-Christine Mess
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2. Wie weiss ich, ob die Therapeutin und mein Problem zusammenpassen?

Wenn Sie selbst versucht haben, Ihr Problem zu lösen oder Ihre Symptome zu lindern, aber irgendwie keinen Erfolg erzielen konnten, empfiehlt Ihnen vielleicht eine gute Freundin oder Ihre Hausärztin, doch mal eine "Fachfrau für die Seele" aufzusuchen. Manche Menschen befürchten in so einem Fall, nun "verrückt" zu sein. Viele Patientinnen sagen allerdings nach einer erfolgreich abgeschlossenen Psychotherapie, dass sie ganz viel über sich, ihre Lebensgeschichte und ihren Lebensstil sowie den Umgang mit Problemen gelernt haben, keineswegs verrückt waren und sich viel Leid hätten ersparen können, wenn sie früher fachliche Unterstützung aufgesucht hätten. Nachdem Sie also über z.B. Ihre Krankenkasse oder -versicherung, das Branchenbuch oder Internet eine Psychotherapeutin in Ihrer Nähe gefunden und einen Termin zum ersten Gespräch vereinbart haben, sieht der übliche weitere Ablauf so aus:

 Bei einem ersten Informationsgespräch (man spricht hier auch von Vorgespräch oder probatorischer Sitzung) werden folgende Bereiche abgeklärt:

  • ob Psychotherapie indiziert (also angemessen und sinnvoll) ist
  • ob die Therapeutin diese spezielle Störung behandeln kann
  • ob die Beziehung zwischen Patientin und Therapeutin tragfähig ist
  • ob die Patientin bereit ist, auch über einen längeren Zeitraum regelmässig an ihren Problemen zu arbeiten (in den Therapiesitzungen, aber auch durch "Hausaufgaben" zwischen den Terminen)
  • ob die Lebenssituation der Patientin eine Veränderung zulässt

 Wenn diese Fragen geklärt sind, folgen weitere diagnostische Befragungs-Sitzungen, also insgesamt bis zu fünf sogenannte Probatorische Sitzungen, die zur Formulierung gemeinsamer Behandlungsziele führen. Als Patientin dürfen Sie dabei unbedingt auch auf "Ihren Bauch" hören, d.h. fragen Sie sich einfach, ob Sie sich im Vorgespräch wohlgefühlt haben, ob Sie Vertrauen aufbauen konnten, ob Sie sich vorstellen können, auch unangenehmere Dinge mit der Therapeutin zu thematisieren. Schliesslich geht es um Sie, Ihre Probleme und Ihren Wunsch nach verbesserter Lebensqualität, wofür Sie ggf. einige Zeit und auch Kosten investieren wollen.

 Ich möchte Sie ermutigen, sowohl im allerersten Gespräch mit einer Psychotherapeutin als auch in möglichen weiteren Sitzungen alle Fragen zu stellen, die Ihnen in bezug auf Ihre Störung oder Ihr Problem wichtig erscheinen. Es gibt keine doofen Fragen, und wir können durch Fragen dazulernen!

 Eine psychotherapeutische Kurzzeittherapie dauert durchschnittlich ein Jahr, eine Langzeittherapie etwa zwei Jahre. Kurzzeittherapien beinhalten bis zu 25 Sitzungen, die zunächst üblicherweise einmal in der Woche mit 50 min. Dauer stattfinden und gegen Therapieende immer mehr "ausgedünnt" werden, damit es nicht von heute auf morgen auf einmal ganz ohne therapeutische Begleitung weitergehen muss. Von Langzeittherapien spricht man, wenn die Behandlung mehr als 25 Sitzungen notwendig macht.